kop-rhede.gif (3432 bytes) Zur Geschichte der Juden
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Ende 1575 wurden die in Rhede lebenden Juden ausgewiesen.
1803 befanden sich zwei Juden in Rhede: Moyses Joseph (der später den Namen Cohen annahm) und Samuel Herz (er nannte sich später Löwenstein).
1818 ist eine Synagoge in Rhede nachweisbar, die sich "in einem zu diesem Zwecke gerichtheten Privat-Wohnhause" befand. Für 1825 ist in Rhede ein jüdischer Friedhof bekannt.
Von 1818 bis 1855 gab es in Rhede eine jüdische Schule.
1846 wurde die Synagoge an der Dorfstiege (heute Nordstraße) gebaut, die 1904 aufgelassen wurde, da nicht mehr genug Juden in Rhede wohnten.
Die Rheder Juden gehörten offiziell zur Israelitischen Gemeinde Bocholt und besuchten auch die Bocholter Synagoge.Sie waren "im Dorf" integriert, so gehörten die jüdischen Männer vielfach der "Allgemeinen Bürgerschützen-Gesellschaft", dem "St.-Hubertus-Schützenvereins", dem 1901 gegründeten Fußballverein "VfL Rhede", des Theatervereins "Frohe Stunden zu Rhede" oder der "Geschlossenen Gesellschaft Germania zu Rhede" an.
Zu Beginn der dreißiger Jahre lebten noch drei jüdische Familien in Rhede.
Louis und Sara Cleffmann flohen im August 1939 nach Basel. Mathilde Cleffmann wurde 1940 im Zuge der nationalsozialistischen Euthanasie-Aktion ermordet.
Die Witwe Bertha Landau (* 1887) und ihre beiden Töchtern Erna (* 1915) und Ruth (* 1917) - Bild rechts - mußten am 9./10. November 1938 das Wüten der Rheder SA-Männer über sich ergehen lassen. Während es den beiden Kindern 1939 gelang, auszureisen, blieb Bertha Landau in Rhede. Sie wurde im Dezember 1941 in das Ghetto Riga deportiert und im April 1942 beim Weitertransport nach Dünamünde ermordet.

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Der Geschäftsmann Emanuel Mühlfelder mußte 1935 wegen der nationalsozialistischen Ausgrenzungsmaßnahmen sein Geschäft aufgeben und zog nach Bocholt. Von dort wurde er 1942 mit seiner Frau Sophia in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Im Herbst 1942 wurden sie nach Treblinka deportiert und dort ermordet.
1990 wurde im Park am St.-Vinzenz-Hospital ein Denkmal für die während der Shoah ermordeten Rheder Juden der Öffentlichkeit übergeben. Seit 1998 trägt eine Straße im Stadtkern die Bezeichnung "Bertha-Landau-Straße".
               
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Synagogenlandschaften
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